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Autos aus Bremen
vom Lieferwagen bis zur Cheflimousine
von 1924 bis zum spektakulären Konkurs 1961

„Borgward-Bilder erzählen“: Ausgabe 9

Ein Lloyd erfreut

Ein Lloyd erfreut

Das Foto ist ein Flohmarktfund aus der Grabbelkiste, Preis sechs Euro. Wir sehen in den Gesichtern der fünf Reisenden, dass sie glücklich sind mit diesem Sommertag und ihrem Lloyd LP 300, ihre Namen kennen wir jedoch nicht.

Und trotzdem lässt sich das private Bild zum Erzählen bringen. Denn jemand hat mit feinem Kolbenfüller handschriftliche Spuren auf der Rückseite hinterlassen: Kammer bei Traunstein, 1954. Da war der Lloyd LP 300 kein ganz neues Auto mehr und durchaus schon eines, das anspruchsvolleren Fahrern lahm vorkam mit seinen 75 km/h Spitze. Besonders dann, wenn vier Erwachsene und ein Kind drin sitzen, was die erlaubte Zuladung von 400 Kilogramm gerade noch zulässt.

Wie weit sind sie wohl gereist nach Kammer bei Traunstein? B64, sagt das schwarze Kennzeichen zum Zulassungsbezirk des Lloyd. Hm. Was das heißt, weiß fast niemand mehr – die letzten Alliiertennummern wurden im Sommer 1958 ungültig. Aber Kollegen aus der VW-Käfer-Szene helfen weiter: Auf ihrer Seite www.historische-vws.de bieten sie Buchstaben- und Nummern-Kombinationen aller damaligen Besatzungskennzeichen an. Und B64 steht – für den Landkreis Traunstein. Weiter haben sie sich mit zehn PS dann doch nicht durch die bayerischen Hügel gewagt.

Für einen neuen 400er Lloyd mit 13 PS und Seitenteilen aus Stahl langte es im Sommer 1954 noch nicht, aber immerhin schon zum teuren Farbfilm in einer wohl hochwertigen Kleinbildkamera. Ihr scharfes Ergebnis erfreut uns bis heute. CST

Foto: Archiv Christian Steiger