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Autos aus Bremen
vom Lieferwagen bis zur Cheflimousine
von 1924 bis zum spektakulären Konkurs 1961

„Borgward-Bilder erzählen“: Ausgabe 11

Carl Hansen, Lloyd-Goliath-Händler in Dänemark

Glögg mit Aebleskiver

Es ist Ende 1955. Wir werfen einen Blick in das Schaufenster des dänischen Lloyd-Händlers Carl Hansen in Thisted. Sehr hübsch und weihnachtlich dekoriert erblicken wir im Vordergrund den LP 400 Kombi und dahinter etwas versteckt den Großraum-PKW LT 500. Beide Lloyd sind mit dem 13-PS-Zweitaktmotor ausgestattet und fahren Spitze fast 75 Stundenkilometer.

Die Fahrzeuge sind aber mittlerweile gut drei Jahre im Programm der Bremer Lloyd-Motoren-Werke und stellen keine echte Neuerung mehr dar. Obwohl der Personenwagen seine hölzerne Karosserie im Laufe der Entwicklung gegen ein Stahlkleid hat austauschen können. Im September 1955, also drei Monate zuvor, wurde auf der IAA bereits der Nachfolger, der LP 600 mit einem 19 PS starken Viertaktmotor vorgestellt. Und der macht gut 95 Stundenkilometer.

Dennoch – in dieser strukturschwachen und bevölkerungsarmen Region Dänemarks wird ein eigenes Auto, und wenn es nur ein kleiner und relativ langsamer Lloyd ist, bei vielen Menschen ganz oben auf dem Wunschzettel stehen. Und dies sicher nicht nur zur Weihnachtszeit.

Wer sich im sehr kalten Winter des Jahres 1955 mangels Auto per Fahrrad oder zu Fuß zum Autohändler Carl Hansen machen musste – sei es, um sich sich die Nase an der Schaufensterscheibe plattzudrücken, sei es, um das Objekt der Begierde tatsächlich in Empfang nehmen zu dürfen –, wird sich bei seiner Rückkehr nach Hause sicher über den typisch weihnachtlichen heißen Glögg mit Aebleskiver (Punsch und kleine Pfannkuchen) gefreut haben. AD

Foto: Archiv André Demin