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Autos aus Bremen
vom Lieferwagen bis zur Cheflimousine
von 1924 bis zum spektakulären Konkurs 1961

„Borgward-Bilder erzählen“: Ausgabe 19

Die Wagners in Bayreuth mit Borgward Hansa 1500

Neustart in Bayreuth

Eines sehen wir auf Anhieb: Das junge Paar, das hier 1952 an seinem Borgward Hansa 1500 lehnt, nimmt mit Haut und Haar am aufkeimenden Wirtschaftswunder teil. Den Borgward haben die beiden mit mindestens zwei kostspieligen Extras aufgerüstet, Faltschiebedach und Echtlederpolster, und auch die moderne Freizeitmode im eleganten Stil der frühen 50er zeigt, dass wir es nicht mit Hungerleidern zu tun haben.

Das lässt sich sogar beweisen: Obwohl das Foto wohl noch nie veröffentlicht wurde, ist überliefert, wer da am Borgward steht. Denn Wolfgang Wagner ist im Sommer 1952 nicht irgendwer, sondern schon im Alter von 33 Jahren Chef der Bayreuther Festspiele, ein Amt, das er sich bis 1966 mit seinem Bruder Wieland teilen und bis 2008 alleine ausüben wird. Neben ihm steht seine erste Frau Ellen, wie Wolfgang 1919 geboren, von Beruf Tänzerin.

Im Sommer zuvor haben die Wagners den Festspielbetrieb auf dem Bayreuther Hügel wieder aufgenommen. Seit 1944 hatten die Anhänger Richard Wagners Pause, danach beginnt die Festspiel-Geschichte auf spektakuläre Weise neu: Karajan und Furtwängler dirigieren in diesen ersten Nachkriegsjahren, die für Bayreuth die Moderne einläuten. Ein Borgward auf dem Chefparkplatz passt dazu – auf alle Fälle mehr als ein hochbeiniger Mercedes 170 oder ein Opel Kapitän, obwohl beide Konkurrenten mehr kosten. Die Wagners gehören in den 50er-Jahren zu den guten Borgward-Kunden, allerdings lässt sich nicht mehr nachvollziehen, wie viele und welche Wagen die Mitglieder der Familie im einzelnen fahren.

Heute leiten Wagners Töchter Eva und Katharina die Bayreuther Festspiele; der Patriarch starb 90-jährig im März 2010. CST

Fotos: Archiv Bernd Mayer, Bayreuth