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Autos aus Bremen
vom Lieferwagen bis zur Cheflimousine
von 1924 bis zum spektakulären Konkurs 1961

Lloyd – auch heute noch populär

Kiel/Kaltenkirchen, 1.9.2012 – Der Lloyd – ein Renner. Nein, es geht jetzt nicht um die objektiv messbare Geschwindigkeit (obwohl sich die möglichen 110 Stundenkilometer eines Alexander TS subjektiv durchaus atemberaubend anfühlen, vor allem anhören). Der Lloyd war in den 50er-Jahren ein äußerst populäres Automobil, das es bis auf Platz 3 der damaligen Zulassungsstatistik geschafft hat. Carl F. W. Borgward hatte ein glückliches Händchen, als er sich zum Bau dieses Autos entschloss. Es traf genau die Bedürfnisse der nachkriegsdeutschen „kleinen Leute“, die sich wettergeschützte Individualmobilität auf vier Rädern zu bezahlbaren Preisen wünschten. Das Konzept war äußerst lukrativ und funktionierte prächtig von 1950 bis zum Ende der Borgward-Gruppe 1961.

Und Lloyd heute?

Erstaunlich viele dieser Kleine-Leute-Wagen haben überlebt, zum Teil mit spektakulär niedrigen Kilometerständen auf der Uhr und unglaublich spannenden Lebensläufen. Aaaahhh – so etwas lieben die Menschen, die alte Autos im Allgemeinen und Lloyd im Besonderen fahren. Fünfzig, sechzig Jahre alte Autos einer Marke, die es seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gibt. Das macht einen Großteil der Faszination der Pkw und Lkw der Borgward-Gruppe – Borgward, Goliath, Lloyd – aus.

Lloyds fahren auch heute noch tadellos. Ihre Besitzer kommen im Prinzip überall hin mit ihrem frontgetriebenen Wagen, der von zweizylindrigen, luftgekühlten Twin-Motoren zwischen 10 und 25 PS befeuert wird. Natürlich nicht unbedingt über die bundesdeutschen Autobahnen mit ihrem täglichen „Freie-Fahrt-für-freie-Bürger“-Wahnsinn. Fahren wird in einem klassischen Automobil eben als Fortbewegung verstanden, nicht als Hetzjagd von A nach B. So ist das bevorzugte Revier der Lloyds die gepflegte Landstraße, aufgrund seiner kompakten Abmessungen auch durchaus der moderne Stadtverkehr.

Was sind das für Leute, die heute Lloyd fahren?

Bitte alle Schubladen geschlossen lassen. Die Fahrerinnen und Fahrer eines Autos der Marke Lloyd kommen aus allen Altersklassen und sozialen Schichten. In einem sind sich jedoch alle einig: Sie wollen genau dieses Auto fahren und keines mit Stern, blauweißem Propeller oder mit Kdf-Historie. Und sie wollen bewusst ein Modell der Borgward-Gruppe fahren, das im vermeintlichen Schatten der vermeintlich alles überstrahlenden Isabella steht. Jawoll!

Lloyds zum Anlassen und Anfassen

Lloyds fahren zum Beispiel tadellos nach Kaltenkirchen, einer schleswig-holsteinischen Kleinstadt rund 20 Kilometer nördlich von Hamburg. Das haben sie am 11.8.2012 einmal wieder bewiesen. In lockerer Gemeinschaft trafen sich dort 14 Lloyd-Freunde, um über das Leben im Allgemeinen und ihre Autos im Besonderen zu plaudern. Solche Gelegenheiten werden gern wahrgenommen, weil man dort unter Umständen Modelle zu Gesicht bekommt, die es nur ganz, ganz selten noch gibt. Aber auch die Brot-und-Butter-Lloyds haben ihren besonderen Reiz, denn sie waren und sind es, die Deutschland seit über fünfzig Jahren mobil halten. Das werden sie vermutlich auch noch, wenn moderne, elektronikgespickte, computerüberfrachtete neuzeitliche Fahrzeuge längst lahmgelegt sind, weil irgendein elektronisches Bauteil nicht mehr lieferbar ist. Spätestens dann sollte man sich den Titel der Zeitschrift der Lloyd-Fahrer zu Herzen nehmen: „Fahr mit Lloyd“. Ein Lloyd erfreut. Immer. LCK

PS: Bei dem gelben Lloyd LP 600 handelt es sich um ein durchaus prominentes Fahrzeug. Nicht nur, dass es unter Wikipedia mit Bild erwähnt ist, sondern sein Besitzer hat ihm sogar einen eigenen Youtube-Kanal gewidmet.

Lloyds in Kaltenkirchen 2012

Drei Fahrzeuge der Borgward-Gruppe: Im Vordergrund (mit Fahrer) ein LS 300 in der seltenen Kombi-Ausführung. Im Hintergrund ein gelber LP 600. Der beige Kombi ist kein Lloyd, sondern ein Hansa 1100 Combi der Marke Goliath


Lloyds in Kaltenkirchen 2012

Haube auf – Motor gucken: das wirkt immer. Ist ja auch interessant, der Lloyd mit seinem 600 ccm großen 2-Zylinder-Twin und der geniale 4-Zylinder-Boxer des Hansa 1100 aus dem Goliath-Werk


Lloyds in Kaltenkirchen 2012

Beispiel für die Karosserie-Vielfalt bei Lloyd: eine Cabrio-Limousine. Das war nicht nur in den Fünfzigern richtig chic, das rockt auch heute noch


Lloyds in Kaltenkirchen 2012

Ein Lloyd erfreut – auch von hinten. Der LS 300 von 1951 klötert kultiviert und zuverlässig mit 2-Takt-Motor


Lloyds in Kaltenkirchen 2012

Als Kombi mit veritablem Nutzwert. Und ja, es ist ein „Leukoplast-Bomber“: die Karosserie als Holzgestell mit Kunststofffolien-Bespannung. Heute hieße das superleggera und wäre saftig aufpreispflichtig. Damals sparte es knappen Stahl


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Der LS 300 wird gestartet – was ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl erfordert. Aber dann geht es los. Am liebsten bis ans Ende der Welt.


 

Fotos: André Demin